Anklettern 2022 in Rathewalde 29.04.-01.05.2022
Nach einem Bericht von Knut
Aller guten Dinge sind 3, so heißt es doch?
Und so ist es uns dieses Jahr vergönnt, im dritten Anlauf ein Anklettern in Rathewalde, im ehemaligen Rüstzeitheim durchzuführen.
Das alte Fachwerkhaus wird derzeit vom Offene Häuser e.V. verwaltet. Jeweils in den beiden vorangegangenen Corona-Jahren war der Aufenthalt geplant und musste wegen der Regelungen und Verordnungen immer wieder verschoben werden.
Das großzügige Gelände mit den beiden renovierten Fachwerkhäusern liegt oberhalb des beginnenden Amselgrundes. Genau unterhalb der Feuerstelle steht der Klettergipfel Geigenstein.
Am Freitag ist allgemeine Anreise und das größere Haupthaus wird uns übergeben. Es ist ein einfaches Touristenquartier, in dem man auch mit eigenem Schlafsack nächtigen kann. Die Zimmer liegen im ersten und zweiten Obergeschoß und sind etwas verwinkelt gelegen. Aber soweit bekannt ist, hat Abends jeder sein eigenes Bett gefunden.
Der Nachmittag, gleich nach dem Kaffeetrinken, wird von vielen zu einer kleinen Wanderung zum Hohburkersdorfer Blick genutzt. Diese Aussicht liegt auf einem flachen Hügel, etwas oberhalb von Rathewalde.
So wie es bei uns Tradition ist, folgt am Abend das Grillen der Thüringer Bratwürste. Da dieses Haus eine Selbstversorgerhütte ist, wurden die Mitbringsel vorher auf die verschiedenen Clubmitglieder verteilt. Somit war genügend von den leckeren Salaten vorhanden.
Im Laufe des Abends wird noch die Gratulation zu einem 60. Geburtstag einer „jungen Dame“ nachgeholt und als unsere wirklich jungen Gäste aus Thüringen eintreffen, gibt es die nächste Überraschung.
Beide bringen aus der Küche eine doppelstöckige Torte heraus - ihre Hochzeitstorte!
Im April haben sie sich das JA-Wort gegeben und keiner wusste vom Club Bescheid, außer natürlich der Chef. Er hatte bereits eine Glückwunschkarte vorbereitet, welche nur noch von den Anwesenden unterschrieben werden musste. Als Hochzeitsgeschenk hat sich das junge Paar ein Sicherungsgerät gewünscht. Welches es endgültig werden sollte, wollen wir am nächsten Tag bei praktischen Übungen austesten.
Zum Austesten des Sicherungsgerätes und zum Klettern sind wir am Samstag den Amselgrund Richtung Rathen abgestiegen und zum Lamm und Honigstein wieder aufgestiegen. Es wird dann am Lamm, Imker, Honigstein und der Lammscheibe geklettert.
Unterhalb vom Imker wurde eine „Teststation“ aufgebaut und die Jungvermählten können die Handhabung von verschiedenen Sicherungsgeräten üben. Andere Kletterer schauen etwas genervt zu uns herüber, aber Sicherungstechnik kann eben auch Spaß machen.
Übrigens, die beste und sicherste Methode ist der HMS, allerdings verdient die Industrie an diesem System nicht so viel Geld, denn man benötigt nur einen Karabiner zum Sichern und normalen Menschenverstand. Den kann man allerdings nicht kaufen.
Wenn wir pünktlich zum Kaffeetrinken auf der Hütte sein wollen, müssen wir natürlich den langen Weg wieder zurück. Wir laufen deshalb den Amselgrund hoch, am geschlossenen Amselfallgasthaus vorbei und erreichen so unser Quartier. Von den Anwesenden, welche nur kleine Spaziergänge bzw. Wanderungen unternommen hatten, wurde der Kaffee bereits vorgekocht. Als wir dann vollzählig sind, wird die Hochzeitstorte von dem jungen Paar angeschnitten. Diese war sehr lecker und unserer ehemaligen Braut, der heutigen Ehefrau sehr gut gelungen.
Zwischen dem Kaffeetrinken und dem Abendgrillen bekommen wir Besuch von den Basteifüchsen, gute Bekannte von einem Clubmitglied, der selbst Mundharmonika spielt.
Basteifüchse sind somit keine umherziehenden Rotfüchse, sondern zwei Musikanten, welche klassische Volkslieder mit Eigenkompositionen und aktuellen Texten versehen, aufführen. Beide Musikanten haben sofort eine super Stimmung verbreitet und sind sehr zu empfehlen.
Durch diese schöne spontane Musikeinlage verspätet sich allerdings das Grillen - heute gab es mal Steaks - um paar Minuten, so dass die Grillkohle schon etwas runtergebrannt war. Aber wir haben ja noch einen E-Grill als Reserve. Als es zum späteren Abend etwas kühler wird, ziehen wir uns in den großen Aufenthaltsraum zurück. Die Letzten gehen erst nach Mitternacht zu Bette.
Gleich nach dem Frühstück am Sonntag Morgen, räumen wir die Zimmer und machen grob sauber. In der Zeit der Hausübergabe, wird unterhalb vom Feuerplatz der Geigenstein bestiegen.
Die ersten Mitglieder fahren jetzt schon nach Haus. Zum Glück vermisst ein Clubmitglied recht schnell seinen Rucksack. Den hatte ein anderes hilfsbereites Clubmitglied in sein Auto gepackt, da er dachte, dass das ein Gepäckstück seines Mitfahrers wäre. Mit den heutigen Handys ist das kein Problem. Eine halbe Stunde später steht er wieder vor der Hütte und übergibt den „entführten“ Rucksack. Der wichtigste Inhalt darin ind die Bahnkarte und der Haustürschlüssel gewesen.
Als nächstes Mißgeschick bleiben dann ein Paar Stöcke von einem anderen Clubmitglied an der Hütte stehen, die später hilfsbereite Freunde nach Dresden mitnehmen werden.
Abschließend kann man feststellen, dass dieses Ankletterwochenende eine sehr gelungene Veranstaltung, bei schönstem Wetter und einer urigen Herberge gewesen ist. Die musikalische Einlage der Basteifüchse war am Samstag natürlich das i-Tüpfelchen gewesen.
Ein herzlichen Dank an ALLE, die zum Gelingen von diesem Wochenende beigetragen haben.
Berg Heil!