Himmelfahrt 2022 Ein Wandertag mit Tradition 26.05.2022
Nach einem Bericht und Fotos von Achim
Als Treffpunkt wurde die Straßenbahnhaltestelle Forststraße in Radebeul augewählt. Vier Wanderlustige, drei Partner und ein Gast waren pünktlich am Start. Zum Glück mit viel Verpflegung, denn Rast im Gasthaus war nicht geplant. Kurze Ansprache vom Wanderleiter und alle trabten pünktlich 9.40 Uhr los.
An der ersten Bank, der wir auf dem Sternweg begegneten, erleichtern wir unsere Rucksäcke. Nach einer Kuchenpause, Geocacher Erfolg und der Querung der Waldstraße, erreichen wir den Fiedlergrund. Er zählt zu den stark wasserführenden Tälern der Lößnitz. Rechts das Fiedlerhaus, heute Kinderkrankenhaus, 1893 von Dr. Stübel gegründet, als Erholungsstätte. Links das Ermelhaus, 1885 entstanden von Dr. ERMEL, der einen Verein gegründet hat, für in Not geratene Mütter. Daneben noch das Grundstück Jägerberg, ein Gelände mit zum Teil besonderer Vergangenheit. Wir wollen es dabei belassen und uns lieber dem schönen Tal mit Bach (Seegraben, einst Dautzschke genannt) erfreuen.
Wir wandern teilweise mit dem roten Punkt markierten Weg bergauf, bis zum Blechberg. Auf dem Plateau angekommen, erwartet uns ein Turm als Ruine. Der damaligen Zeit entsprechend errichtet, aber bis heute immer wieder Vandalen unterlegen. Gedanken und erlebtes werden getauscht, wie auch manches aus unseren Rucksäcken. Der dichte Buchen- und Erlenwald versperrt uns etwas die Sicht ins Tal.
Hunger und Durst werden gestillt.
Weiter wandern wir zwischen alten Weinbergmauern. Rechts und Links den mit Bäumen zugewachsenen Weinbergterrassen, die heute kaum noch sichtbar sind, bis wir an der Aussicht Albrechtshöhe ankommen. Einen weiten Blick über Radebeul und Dresden, bis weit in die Sächsische Schweiz, haben wir von hier. An der Villa Tautzschgenhof vorbei, führt unser Weg durch eine Siedlung. Weiter zum Mäuseturm, der kaum noch als Turm zu erkennen, heute nur noch als Steinhaufen zu sehen ist.
Nachdem wir den Wald im ehemaligen Gelände vom Bilzsanatorium verlassen haben, kreuzen wir den Straken und unser Blick ist rundum frei, mit Aussicht über Felder und die Alte Wetterwarte. Das Spitzhaus ist auch schon zu sehen. Über die Spitzhausstraße, vorbei am Gasthaus Spitzhaus, erreichen wir unser nächstes Ziel, den Bismarckturm. Er ist 18 Meter hoch und wurde zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck mit Spendengeld gebaut und 1907 eingeweiht.
Trotz des starken Windes legen wir eine kleine Pause ein, um die wiederum schöne Aussicht und mitgebrachtes aus unseren Rucksäcken zu genießen. Zwei Wanderer wollen die Spitzhaustreppe bezwingen, wo vor kurzem der traditionelle Spitzhaus Treppenlauf stattfand. Ein 24 Stunden Rennen Trepp auf und ab, mit dem Ziel, die Höhe des Mount Everest zu erreichen.
Nachdem unsere 2 Treppenläufer zurück waren, führt unser Weg vorbei am Muschelpavillon. Noch einmal die schöne Aussicht über den Weinbergen genießend, geht es über den Rieselgrund Weg durch Altwahnsdorf. Von dieser Hochlandebene hat man fast einen 360 Grad Rundumblick, auch Schloss Moritzburg ist zu erkennen. Nach dem Abstieg auf dem Langenwiesenweg sind alle auf der Lößnitzgrundstraße angekommen. Wir queren diese und auf dem Bilzwanderweg führt unser Weg talwärts, parallel zur Kleinbahntrasse, bis zur Meierei.
Wir verabschieden die beiden ältesten Teilnehmer der Tour, unsere Hochachtung, dass sie bis hierher mitgewandert sind. Sie wollen noch zur Kaffeepause in dem kleinen Biergarten der ehemaligen Ausflugsgaststätte Meierei einkehren.
Mit einem Schluck aus unseren Trinkflaschen stärken wir uns, weiter geht es im Gänsemarsch steil bergauf. Links durch den Wald, Spittelholz genannt, über die Obere Burgstraße zum Schwarzes Teich ( Ein Teich im Waldpark Radebeul). Traditionell findet an diesem schönen Ort das Pfingstsingen statt. Verschiedene Chöre aus der Umgebung geben sich hier ein Stelldichein.
Wir genießen einen Moment die Ruhe, verlassen den Waldpark über die Obere Burgstraße bis zum Gradsteg. In der Schule hatte ich gelernt, er sollte einen Kilometer lang sein, stimmt genau. Mit der heutigen Technik überprüft! Den Anblick von Friedensburg und Wasserturm nehmen wir in Gedanken mit und erreichen Kötzschenbroda. Im Dorf mit den vielen Gasthäusern und Kneipen entscheiden wir uns für die Schwarze Seele. Es wurde Kötzsch (Radebeuler Bier) getrunken und Eisbecher ausgelöffelt.
Nach bezahlter Zeche geht ein doch erlebnisreicher Himmelfahrtswandertag, mit zirka 15 gewanderten Kilometern zu Ende.
Berg Heil