TC Wanderlust 1896 Dresden
 Ein Club mit Tradition

Auf dem Lausitzer Bergweg    Eine Drei-Tages-Tour         22.03.-24.03.2025

Aufgeschrieben von Knut & Jörg

Die Mehrtageswanderungen sind inzwischen bei der Wanderlust eine schöne Tradition geworden. Sobald die letzte Wanderung beendet ist, wird bereits nach dem nächsten Ziel gefragt.
Für nächstes Jahr haben wir noch kein konkretes Ziel, doch Pläne gibt bereits.
Am Samstagmorgen fuhren wir mit dem Trilex-Zug von Dresden aus nach Oberoderwitz. Elf Personen erreichten den sonnigen Zielbahnhof kurz vor zehn Uhr und für alle drei Tage wurde das Wetter mit beständig, trocken und sonnig vorausgesagt.
Der Start begann mit einem Gruppenfoto. Der Aufstieg zum Oderwitzer Spitzberg (510 m) bescherte uns das erste Highlight unserer Wanderung in der Lausitz. Aufgrund einer Übung der Bergwacht konnte eine umfassende Inspektion der Kletterrouten am Spitzberg nicht stattfinden, da das Gebiet abgesperrt war. Von der Plattform des Berges genossen alle die Rundumsicht.
Von der Aussicht aus liefen wir nun bergab, zurück nach Oderwitz. Dabei kreuzen wir die Bundesstraße und den Bach „Landwasser“. Auf dem Hinteren Hofeweg wanderten wir durch Oderwitz nach Eibau. Nach Passieren des Volkshauses Eibau und einiger Gewerbebetriebe ging es wieder bergan über Wiesen Richtung Kottmar. Bei Erreichen der Waldgrenze wurde ein windgeschütztes, sonniges Fleckchen für die Mittagspause gefunden.
Nach der Stärkung stiegen wir auf einem steilen Weg zur Spitze des Kottmar (582 m) hoch. Die Sprungschanze ist aufgrund der aktuellen Waldsituation gut sichtbar gewesen. Die Kottmarbaude ist seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet und auch der Kottmarturm verschlossen, sodass wir hier keine Pause machten. Ohne Turmbesteigung gab es auf dem Gipfel keine Rundumsicht, da die Bergkuppe von Bäumen umschlossen ist.
Am Berg Kottmar entspringt auch die Spree. Die Quelle wurde jedoch von uns nicht besucht.
Überall sahen wir deutlich den geschädigten Wald und die Bemühungen zur Aufforstung.
Nach dem Verlassen des Waldes konnten wir die Kottmarsdorfer Windmühle am Horizont erkennen. Nach kurzer Stärkung im „Müllerstübchen“ bei einem kalten und/oder heißen Getränk ging es zügig an Hutberg (421 m) und Fichtelberg (407 m) vorbei, über Dürrhennersdorf nach Schönbach weiter. Die letzten Kilometer liefen wir auf einem alten Bahndamm, der teilweise komfortabel als Radweg ausgebaut ist. Alle sind deshalb froh gewesen, als wir das Hotel Kretscham erreichten, denn es war eine herausfordernde Strecke auf Asphalt und für die Füße anstrengend.
Zwei weitere Teilnehmer trafen am Nachmittag am Hotel Kretscham auf unsere Wandergruppe. Sie reisten mit dem Auto an und wanderten vom Bahnhof Neusalza-Spremberg, am Fuchsberg und der Aussicht am Schwarzen Bruch vorbei bis Schönbach. Dort kehrten sie im neu eröffneten Dorf-Café ein und genossen die Frühlingssonne, bis die Wanderer am heute geschlossenen Gasthof Thomas erschienen, der 100m vor unserem Hotel liegt. Zum Abendessen saßen dann alle vereint im Gastraum zusammen.
Am Sonntag, dem zweiten Wandertag, konnten wir uns nach dem Frühstück kleine Verpflegungspakete zusammenstellen und der Wanderstart erfolgte pünktlich um neun Uhr. Das erste Stück führte durch das Dorf Schönbach Richtung Beiersdorf. Kurz vor dem Dorfende bogen wir links ab und über eine freie Fläche erreichten wir den Waldrand.
Mitten im Wald sahen wir ein großes Haus stehen, der Tannenhof, der vielleicht früher ein Gast- oder Forsthaus war. Über die Jägerhausstraße wanderten wir zu zwei kleinen Teichen. Hier wurde eine kurze Rast eingelegt, bevor es leicht ansteigend weiterging. Rechts unten liegt Oppach.
Der Bergweg führte uns talwärts und zwischen Oppach und Neusalza wird die B96 gequert. Wir erreichten etwas später die Landesgrenze. Direkt hinter der Grenze sind die Überreste des Dorfes Fugau (Fukov) sichtbar, welches nach dem zweiten Weltkrieg abgerissen wurde. Heute erinnern Informationstafeln an das alte böhmische Dorf.
Am Berg Chmelovy vrch befindet sich eine alte Bunkeranlage, die wir jedoch nicht fanden, da viel Brombeergebüsch den Zugang verhinderte.
Kurz danach überschritten wir wieder die Grenze. An einem abgelegenen Bauernhof vorbei, welcher zur Gemeinde Taubenheim gehört, ging es eine Forststraße entlang bis zu einer Wegkreuzung mit einer „Futterraufe“. Hier legten wir unsere Mittagspause ein. Nach der Pause stiegen wir „steil“ zum Taubenberg (456 m) hoch. Ein großer Teil des Waldes ist auch hier dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Nach dem Abstieg verlief der Wanderweg wieder auf der Grenze. Links sahen wir im Tschechischen ein großer aktiver Steinbruch. Der Grenzweg ließ sich gut laufen und nachdem wir den Hornsberg passierten, stiegen wir zum Rosenbach ab. Um über den Bach zu gelangen, musste ein kleiner Umweg gelaufen werden. An einer Firma, welche unter anderem Grabsteine herstellt, wurde auf großen Steinblöcken nochmals eine Pause eingelegt. Bis zum Tagesziel, dem Landhotel Waldschlösschen in Sohland, war es nicht mehr weit. Links der Schluckenauer Straße führte uns das letzte Stück des Weges bis zum Hotel.
Knut hatte sich bei der letzten Pause von der Gruppe getrennt, um sein Auto in Neusalza zu holen.
Er lief zum Bahnhof Sohland und sein Weg führte ihn dabei am Schloss Sohland vorbei. Nur wenige Minuten später traf er ebenfalls am Hotel ein.
Eigentlich hatten wir nur das Abendessen im Hotel geplant, doch die Chefin hat extra für uns Zuckerkuchen gebacken. Vom Kaffeetrinken wechselten wir deshalb notgedrungen direkt zum Abendessen und ein angenehm lustiger und langer Abend begann.
Ein Wanderfreund verabschiedete sich später beim Zubettgehen von uns, denn am Montagmorgen, kurz vor fünf Uhr fuhr sein Zug Richtung Dresden. Er musste leider an diesem Tag zur Frühschicht.
Die Gruppe schlief jedoch auch nicht viel länger als er, denn nach dem Frühstück begann die dritte und letzte Tagesetappe. Sohland ist ein sehr langes Dorf und oberhalb der Hauptstraße stiegen wir zur Prinz-Friedrich-August-Höhe (469 m) empor. Die Gaststätte und der Turm waren allerdings geschlossen. Am Lisci vrch (480 m) erreichten wir wieder die Landesgrenze.
Zwei Leute kehrten von hier aus zum Hotel zurück und wir vereinbarten ein Treffen an der Hohwaldklinik.
Das Gebiet um Sohland ist reich an archäoastronomischen Hinterlassenschaften, den „Sonnenheiligtümern der Oberlausitz“. Eine davon lag fast an unserem Weg, sodass sich ein Abstecher zur steinernen „Himmelskuppel“ lohnte.
Danach ging es auf einem naturbelassenen Fußpfad, direkt auf der deutsch-tschechischen Grenze weiter, vorbei am nächsten Hutberg (503 m) und zugehöriger Hutberg-Hütte (nur eine Schutzhütte). Beim Grenzbach Severni potok mussten auf dem urigen Wanderweg mehrfach die Uferseite und somit auch die Landesseite gewechselt werden. Beim Erreichen des „Nordkaps“, dem nördlichsten Punkt Tschechiens, wurde die Mittagspause eingelegt.
Erfrischt wanderten wir auf dem schmalen Grenzpfad weiter, der sich durch den Oberlausitzer Bergwald schlängelt.
An der Hohwaldklinik trafen wir wie verabredet auf unsere beiden Wanderfreunde, die mit dem Auto etwas schneller hier waren. Diesen schlossen sich noch zwei weitere Teilnehmerinnen an und die vier fuhren zum Zielpunkt am Bahnhof Neustadt. Da sie etwas früher vor Ort eintrafen, überbrückten sie die Zeit mit einem Besuch in einer Bäckerei.
Der Rest der Wandergruppe setzte den Weg mit einem steilen Anstieg auf den Hohen Hahn (582 m) nach Neustadt fort. Nach diesem letzten Aufstieg wanderten wir nur noch bergab. Erst durch Langburkersdorf, dann am dortigen Schloss und Rittergut vorbei, ging es auf schmaler Dorfstraße am Flüsschen Polenz entlang zum Bahnhof Neustadt, wo die „Vorhut“ uns empfing.
Trotz der längsten Wanderetappe und den meisten Höhenmetern, gefiel allen dieses dritte Teilstück am besten. Insgesamt wanderten wir eine Strecke von etwa 62 km und bewältigten dabei 1350 Hm.
Wie bereits eingangs erwähnt: Wo geht es denn nächstes Jahr hin?




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