TC Wanderlust 1896 Dresden
 Ein Club mit Tradition

Wanderung zur Wintersonnenwende   21.12.2024

Knut berichtet:


Die Wanderung zum großen SBB-Wintersonnwendfeuer an der Kleinen Liebe wird traditionell immer von dem gleichen Wanderlustmitglied geführt. So sollte es auch dieses Jahr sein. Am Abend vorher ruft er mich allerdings an, ob ich die Führung übernehmen könnte, weil er flach liegt.
Kein Problem! Wie geplant, ist 9:59 Uhr Treffen auf dem Marktplatz von Bad Schandau.
Über die Marktstraße eile ich zum Treffpunkt. Auf Schandaus Shopping Mall hole ich beim Bäcker Förster die Semmeln, welche ich für den Hackepeter brauche, den ich beim Fleischer Dünnebier kaufe. Im Sportladen von Bernd Arnold besorge ich noch eine Campinggaskartusche für den Glühweinkocher. Alles gibt es in dieser Gasse.
Ob Dresden auch so einen Service bieten kann? Obwohl, unsere beiden Städte verbindet seit paar Monaten einiges. Wieso oder Was?
Beide Städte haben gesperrte Elbe-Brücken. Die in Dresden ist schon eingefallen und die in Bad Schandau muss noch etwas warten, vielleicht bis der erste halbe Meter Schnee gefallen ist. Deshalb ist auch heute der Treffpunkt auf dem Marktplatz von Schandau.
Wir sind nur drei Wanderlustige, ab das stört uns nicht. Es geht nicht wie geplant zur Emma Bank in Ostrau, sondern direkt zum Schlossberg hoch. Den queren wir auf der Wieck-Promenade und über den Neuweg erreichen wir das Schillerdenkmal. Hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Falkenstein und einem kurzen Stück vom Kirnitzschtal.
Ein kleiner Abstieg führt uns in den Zaukengraben. Zauken sind Maiglöckchen, die allerdings im Dezember schon verblüht sind. Über eine schmale Straße erreichen wir die Höhe. Hier haben wir bereits eine ausgezeichnete Fernsicht.
In einem weiten Linksbogen steigen wir zum Adamsberg hoch. Neuland für meine zwei Begleiter. In der kleinen Schutzhütte auf dem Berg machen wir unsere erste Pause und genießen die wunderbare Aussicht. Ganz hinten, Richtung Osten, sehen wir die Lausche im Zittauer Gebirge und rechts davon den Tannenberg im Böhmischen. Es schließt sich die Hintere Sächsische Schweiz an, dann die Affensteine und die Schrammsteine. Auf der linkselbischen Seite sehen wir neben der Kaiserkrone und dem Zirkelstein die bekannten Tafelberge. Ganz rechts hinten liegt Dresden im Sonnenschein. Es ist wirklich eine super Sicht und wir lassen uns dabei den heißen Punsch schmecken.
Weiter geht es nach Altendorf und über den Panoramaweg bis Lichtenhain. Über den Mühlbergweg steigen wir zum Forsthaus ab und queren die Kirnitzsch. Ein Schild am Beginn des Kohlichtsteiges warnt uns vor den Naturgefahren. Wir müssen auch einige umgestürzte Borkenkäferbäume überqueren oder mühsam unterkrabbeln.
Wir sind jetzt unterhalb der Hohen Liebe. Auf dem Oberen Steinbruchweg umlaufen wir diese links herum. Auf einer Bank, mit Sicht in die Affensteine, machen wir eine weitere Punschpause.
Die Forststraße führt uns bis zum Königsplatz. Den gibt es in den Wanderkarten schon lange nicht mehr. Die DDR-SED Funktionäre haben diesen Ort in „Platz der Freundschaft“ umbenannt. Ein Platz, dem König zu ehren, geht im Sozialismus gar nicht. Nach der Wende waren auch nicht viel klügere Leute bei der Namensfestlegung beteiligt. Sie nannten den „Platz der Freundschaft“ in „Wildwiese“ um. Abgesehen davon, dass es keine richtige Wildwiese ist, da sie bewirtschaftet wird, wussten die DDR-Funktionäre und die neuen Namensgeber nicht, dass der Königsplatz zu Ehren des Försters Herr König benannt wurde, der sicher mehr für die Sächsische Schweiz getan hat, als z.B. ein Dr. Stein. Hr. Stein ist wohl inzwischen in Rente. Seine grausame Hinterlassenschaft sind die Mikadowälder im Nationalparkgebiet. (Mikadowälder sind die kreuz und quer, teilweise vierfach übereinander liegenden, von Menschen umgesägten toten Borkenkäferbäume)
Unser Weiterweg führt uns zum Falkenstein. Unterhalb vom Knaben machen wir jetzt unsere Glühweinpause. Es ist noch viel Zeit bis zum Entfachen des Sonnwendfeuers.
Wir setzen uns zu einem Pärchen und plauschen etwas. Sie wollen später auch zum Feuer. Über uns hören wir das Klimpern von Karabinern. Am Knaben wir geklettert.
Kurz vor vier Uhr laufen wir zur Kleinen Liebe rüber. Die Sonne verabschiedet sich gerade mit einer tollen Abendstimmung.
An der Kleinen Liebe sind bereits einig Leute da. Wir finden auf einer Bank nahe der Kioske Platz. Im Sitzen gönnen wir uns jeder einen Glühwein und eine Bockwurst.
Langsam wird es dunkel und als die kleine Feuerrede gehalten wird und die Bergfinken paar Lieder singen, stellen wir uns etwas erhöht in die Nähe der Sänger.
Mit Fackeln wird die Holzpyramide entzündet und die Flammen steigen zum Himmel hoch. „Flammen empor“ wird von den Finken angestimmt.
Etwas später treffen wir einen Bergfreund von den TC Bergfreunde16, der vom Singen kommt. Er hatte auch beim Aufstellen der Holzpyramide geholfen.
Der Platz um das Feuer ist inzwischen sehr gut gefüllt. Die Leute, welche erst recht nah an dem Holzstapel standen, ziehen sich immer weiter zurück. Es scheint dort sehr warm zu sein.
Irgendwann entscheiden wir uns für den Heimweg. Wir laufen Richtung Ostrau, an den vielen abgestellten Autos und den auf den Bus wartenden Menschen vorbei. Über den Luthersteig geht es nach Schandau runter. Meine zwei Begleiter gehen zur Fähre und setzen zum Bahnhof über. Über die Brücke laufen, geht ja nicht.
Sie sind vor dem Ostrauer Bus auf der Fähre und haben eine schöne Überfahrt.
Bei super Wetter haben wir eine wunderschöne Runde gedreht und sind ungefähr 17km gewandert. Paar Höhenmeter waren auch dabei.
Nächstes Jahr werden wir auch wieder zum Wintersonnwendfeuer wandern und dann ist vielleicht unser traditioneller Tourenführer mit dabei.




Berg Heil!

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