Sonnenwende 2023 Tannenhof in Saupsdorf
Wir feiern unsere Sonnenwende vom 16.06.-18.06.2023
Nach Eindrücken von Knut & Alex
Auch wenn es noch fünf Tage bis zur richtigen Sonnenwende sind, treffen wir uns am heutigen Freitag auf dem Tannenhof in Saupsdorf. Das Quartier ist uns von unserem Stiftungsfest im vergangenen Jahr wohl bekannt, als der Wirt Uwe mit seinem Team kurzfristig eingesprungen war, da der Sonnenhof im Hinteren Räumicht seinen Betrieb wegen Reichtum eingestellt hatte.
Die Zimmer sind schnell bezogen und wir setzen uns zum Kaffee und Kuchen zusammen. Es ist eine große Kuchenauswahl vorhanden, so dass die Entscheidung schwerfällt, was man denn essen solle. Wer allerdings von jedem Kuchen ein kleines Stück nimmt, kann so alle Sorten kosten.
Große Aktivitäten finden an diesem Nachmittag nicht mehr statt, denn es gibt genügend zum Erzählen. Wir hatten Isolde als Nachmittagsgast von Schandau mitgebracht.
Am Abend wird, wie immer, gegrillt. Ich bin heute mit dem Ausgeben dran – verspätete Geburtstagsrunde. 35 Thüringer erscheinen mir erst einmal recht viel. Weiterhin kommen noch 17 Steaks und die Salate vom Wirt dazu und erstaunt stelle ich fest, dass alles alle geworden ist. Allen hat es scheinbar gut gemundet, den Wirtsleuten auch.
Sonnabend
Nach dem Frühstück geht ein Teil der Wanderlust zum Wandern.
Alex wird berichten.
Die Wandergruppe
Nach einem reichlichen und guten Frühstück gehen sieben Wanderlüstlinge auf eine etwa 8,5 Km Tour. Vom Oberdorf in Saupsdorf und nahe am Tannenhof beginnt die Tour. Leicht ansteigend erreicht die Wandergruppe den ersten AP. Zu erkennen ist die Endlerkuppe, Sebnitz und der Ort Saupsdorf. Weiter leicht ansteigend geht es Richtung Wachberg. Wir verlassen die Wiesen und den Mischwald und sehen vor uns eine kahle und trostlose Landschaft. Wo einmal Wald war, ist eine waldlose Gegend. Der Borkenkäfer hat ganze Arbeit geleistet. Wir erkennen die Wachbergbaude, wandern aber weiter Richtung Grenze. Im benachbarten Tschechien sieht das Gelände nicht anders aus. Vor einigen Jahren wären wir hier durch dichten Wald gewandert. Wir befinden uns jetzt auf „Dem Weg des Diebes“, so die Übersetzung.Wir erreichen einen kleinen Unterstand, gerade noch rechtzeitig, vor einem heftigen Regenguss. Ein schöner Anlass für eine kurze Pause.
Nach erfolgter Rast und strahlendem Sonnenschein und kurzer Orientierung, setzen wir die Tour fort. Viel sehenswertes gibt es leider nicht und so kommen wir nach einem kurzen Abstieg und einigen Regenschauern wieder auf der Alten Nixdorfer Straße in Sachsen an. Nochmals eine kurze Trinkpause und einen Blick zum Turm des Weifberges, kommen wir zum Alfred-Meiche-Weg. Diesem folgen wir. Am Grenzbach gibt es noch einige kleine „Hindernisse“ zu überwinden. Die Brücken über das kleine Rinnsal sind nicht gerade im besten Zustand. Alles ist gut gegangen. Und wieder das gleiche Bild- Von Wald weit und breit nichts zu sehen, nur abgeholzte Flächen.
Wir erreichen die Wachbergstraße. Einige entscheiden sich zur Wachbergbaude zu laufen, die heute eine Hochzeit zu bewirten hat und für Wanderer geschlossen ist. Der andere Teil läuft auf der Wachbergstraße Richtung Tannenhof. Wieder gehen kleinere Regengüsse nieder, aber bald ist es geschafft und die Dusche, Kaffee und Kuchen warten bereits.
Die Klettergruppe
Wir fahren nach Hinterhermsdorf zur Buchenparkhalle. Das Wetter mummelt sich etwas ein, so wie angesagt. Kurz vorm Königsplatz fallen paar Tropfen. Wir lassen uns nicht beirren und steigen zur Eisenspitze ab.
Hier steigen wir den AW und die SW-Kante. Unsere beiden Jüngsten klettern auch wieder mit. Zu zweit sitzen wir auf dem Gipfel und sichern die Kletternden. Nach kurzer Gipfelrast wird gleich wieder abgeseilt, denn links und rechts ziehen große Regenschauer an uns vorbei.
Ein Kletterer möchte noch den Mittelweg klettern. Es fängt wieder zu Tröpfeln an. Der kurze Regenschauer ist schnell verflogen und die Sonne scheint. Der Kletterer steht am Einstieg wieder bereit. In nicht sehr weiter Entfernung fängt es an zu Donnern. Es tröpfelt wieder. Das wäre so kein Hindernis, doch dann bricht der Regen los. Ein paar Graupelkörner sind auch dabei. Das ist das Ende des heutigen Klettertages und wir werden außerdem schön nass. Wir packen zusammen.
Kurze Zeit später, bei stechendem Sonnenschein erreichen wir wieder den Königsplatz. Der Fels ist durch die Sonne sehr schnell abgetrocknet, doch wir hatten uns am Morgen ein Zeitpunkt zum Kaffeetrinken gesetzt. Also geht es zurück zum Tannenhof.
Ich fahre noch schnell an der SBB-Hütte in Saupsdorf vorbei und aktualisiere an der Wanderlustschautafel zwei Bilder.
Die Wandergruppe ist schon von ihrer Tour zurück. Sie wurden scheinbar nicht nass.
Zum heutigen Kaffeetrinken hat unsere Tortenmeisterin aus Erfurt zwei Torten zu Ihrem 30. Geburtstag gebacken. Ruck zuck sind die Leckereien aufgegessen. Vielen Dank dafür!
Zum Abendessen gibt es heute etwas Besonderes. Der Wirt hat in seinem Räucherofen die vorbestellten Forellen für uns frisch geräuchert. Ein Bergfreund der Wanderlust hat außerdem einen Braten und den Gurkensalat vorbereitet. Es schmeckt hervorragend.
Vor dem Essen halte ich eine kurze Ansprache zur heutigen Sonnenwende und auch zum 70. Jahrestag des 17. Juni 1953.
Anschließend bekomme ich von der Wanderlust ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Das Tollste sind die kleinen Kletter-Kunststoff-Griffe. Da werde ich mir einen an den Klettergurt hängen, denn in glatter Wand kann man so etwas immer gebrauchen.
Die Taufe
Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist dann die seit einem Jahr ausstehende Taufe von unserem Mitglied, welches wir vor einem Jahr, auch zur Sonnenwende, in die Wanderlust aufgenommen haben.
Eine Taufe ist immer ein heikles Thema. Sie soll lustig sein, es sollte sich keiner der Beteiligten verletzen und es soll Wasser fließen. Ich baue also drei Stationen auf, bei den es um Schnelligkeit und Geschicklichkeit geht. Nach dem zweiten Wettkampf steht es unentschieden. Bei der letzten Station müssen mit dem Kletterhelm, der mit Reißzwecken besetzt ist, Luftballons zum Platzen gebracht werden. Der Täufling darf die Bahn frei wählen und der Kampf beginnt. Hoch motiviert zerplatzt beim Täufling ein Ballon nach dem anderen. Im wanderlustblauen Ballon war allerdings Wasser. Er zerplatzt genau über seinem Gesicht und der Brust. Das war das Zeichen für die beiden Taufhelfer, welche ihre Vollbiere über den Täufling entleeren. Eine Taufe mit Bier ist schon etwas Besonderes.
Zum Abschluß umarmt der nasse Täufling seinen lieben Onkel, der bis dahin trocken geblieben war und so bin ich nun auch noch nass.
Der Wirt stellt uns danach einen Feuerkorb mit Holz hin und wir entzünden ein kleines vorgezogenes Sonnenwendfeuer. Es ist etwas kühler geworden und so kommen paar Wanderlustige nur zum kurzen Schauen raus.
Der Abend wird dann noch recht lang und am nächsten Tag merkt man dies auch bei manchem Kletterer.
Sonntag
Nachdem wir uns nach dem Frühstück von den Heimfahrern verabschiedet haben, geht es zur Kleinsteinwand. Es wird der Neue Weg und die Abendwand geklettert. Obwohl es recht heiß ist, ist die Nordwand immer noch feucht. Da muss die Wand eben bis zum nächsten Mal warten. Wir laufen wieder zum Parkplatz zurück und nach der Verabschiedung geht es nach Hause.
Berg Heil!