Klettern am Keilerturm 08.05.2022
Aufgeschrieben von Knut und Thomas
Wir treffen uns gegen 8:45 am Parkplatz in Pfaffendorf. Noch sind nicht viele Autos hier abgestellt und der Parkautomat wartet griesgrämig auf seine Gäste. Mit dem Einwurf von paar Münzen verbessert sich sein Laune zusehends.
Unser heutiges Ziel ist der Keilerturm. Der Gipfelname hat nichts mit einem männlichen Wildschwein zu tun, sondern mit dem Erstbegeher Richard Keiler, der den Turm 1910 erstbestiegen hat. Des Weiteren war die Familie Keile fast 100 Jahre lang im Besitz des Pfaffensteines. 1992 ging der Grund an den Freistaat Sachsen über.
Wir schultern unsere Rücksäcke und flotten Schrittes geht es am Jäckelfelsen vorbei zum Pfaffenstein hoch. Auf dem großen Plateau vor dem Keilerturm schlagen wir unser Lager auf. Da ist genügend Platz für uns elf Erwachsene und die zwei Kinder.
In zwei Seilschaften wird der Gipfel über den Alten Weg und den SW-Kamin bestiegen. Ein Bergfreund kraxelt währenddessen mit einem der beiden Kinder auf das Massiv neben dem Keilerturm und ist letztendlich auf der gleichen Gipfelhöhe wie die Kletterer.
Mit „Hallooo Mama, hallooo Oma“ winkt die Kleine ihrer Mutter und ihrer Oma auf dem Gipfel zu.
Von hier oben kann man auf das Haupt der Barbarine schauen und sieht die Schutzhaube auf dem Gipfel, welche u.a. die Durchnässung des Sandsteines verhindern soll. Nach einer umfangreichen Sanierung wurde die Besteigung der Barbarine aus Sicherheitsgründen 1975 untersagt.
Iris hatte noch das Glück, kurz vorher diesen imposanten Gipfel zu besteigen und Knut kletterte am 1.Mai 1974 den AW. Als sein Kletterhut vom Wind erfasst wurde und Richtung Tal segelte, fragte ein kleines Mädchen auf der Aussicht ihren Vater, wenn denn der Bergsteiger auch runterfallen würde. Diese kindlichen Worte waren nicht sehr ermutigend, wenn man gerade im Riß auf Pfiff hängt.
Nach einer Pause gehen die Kletterer weiter zum Vierling und zum Fritschfelsen.
In der Zwischenzeit ziehen dunkle Wolken vom Westen auf uns zu. Die Wettervorhersage hatte für 14 Uhr Niederschläge angesagt. Um die Vorhersage auch einzuhalten, fielen paar wenige Regentropfen aus den grauen Wolken. Wir räumen unser Lager aber trotzdem unter den nahen Überhang und die erste Vorhut, mit den Kindern, steigt nach Pfaffendorf ab. Erst als wir alle gemeinsam im Gasthaus am Parkplatz sitzen, kommt der angekündigte Regenschauer.
Berg Heil!