Herbstfahrt der Wanderlust in die Fränkische Schweiz 04.09.-11.09.2022
Ein Bericht von Knut
Fotos von Knut, Alex und Achim
Am Sonntag
ist die Anreise zur Pension Cafe Krems. Diese liegt nicht, wie der Name vermuten lässt, in der Wachau (A), sondern in der Fränkischen Schweiz, unweit von Waischenfeld im Wiesenttal. Durch den Wirt Herrn Krems wurden wir bereits vorher auf die vielen Straßensperrungen wegen eines Marathon im unteren Wiesenttal hingewiesen und haben so die aufgestellten Sperrschilder ignorieren können. Als Anlieger haben wir freie Fahrt.
Im Laufe des Nachmittags treffen die Wanderlustigen und auch die zwei Gästen von den Bergfreunden im Quartier ein. Zentraler Treffpunkt ist der Biergarten vor der Pension. Es wird Kaffee getrunken und vom großen Kuchen- und Tortenangebot die ersten Stückchen probiert. Zum Glück sind wir eine ganze Woche hier und so können wir jeden Tag eine andere Sorte wählen.
Montag
Heute starten wir, bei schönstem Herbstwetter, zu unserer ersten kleinen Wanderung. Wir laufen das Wiesenttal ein Stück hoch und überqueren bei Heroldsberg-Tal den kleinen Fluß. Nun geht es etwas steiler bergan. Hier ist es schön schattig und trotzdem kommen wir ins Schwitzen. Oben, auf der Höhe wandern wir bei strahlendem Sonnenschein bis zum Schloß Waischenfeld. Es ist von einer hohen Mauer umgeben und ähnelt eher einer Burg. Im „Schlosshof“ befindet sich ein schöner Biergarten, die Kinder haben Platz zum Spielen und wer will, kann über paar Stufen auf den Felsen über dem Schloss kraxeln. Nach einer längeren Rast steigen wir nach Waischenfeld ab und weiter geht es entlang der Wiesent zurück zu unserer Pension.
Dienstag
Am heutigen Tag teilen wir uns in eine Wander- und eine Klettergruppe auf. Die Kletterer fahren Richtung Obertrubach zu einem Kinderkletterfelsen. Nachdem die Erwachsenen den AW mit zusätzlichen Schlingen abgesichert hatten, kann unsere vierjährige Kletteramazone ihren ersten Vorstieg verbuchen. Immerhin eine 3. Das Schwierigste bzw. noch etwas ungeübt ist das Einhängen des Seiles in die Karabiner. Bei zehn Meter ausgegebenen Seil muss man da schon ganz schön ziehen. Parallel klettert natürlich die Mama mit, um Tipps und im Notfall, Hilfestellung zu geben.
Die Wanderer fahren von der Pension aus zum Parkplatz der Burg Rabenstein. Von hieraus ist es ein knapper Kilometer bis zur Sophienhöhle. Diese hat noch geschlossen und so laufen wir den Panoramaweg weiter. Über einen kleinen Abstecher erreichen wir einen Aussichtspunkt über dem Ailsbachtal. Wir können die Burg Rabenstein und die Klausensteinkapelle, welche direkt über der Sophienhöhle steht, sehen. Wieder auf dem Panoramaweg, steigen wir ins Tal ab. Auf der Gegenseite erreichen wir nach einem kurzen Aufstieg die Ludwigshöhle. Eine sehr beeindruckendes Felsloch von 14m Höhe und 20m Tiefe. Nach einem kurzen Aufstieg folgen wir dem Weg auf halber Höhe bis zum Abstieg zur Neumühle. Vor dem Aufstieg zur Burg machen wir eine kleine Trinkpause.
Im Biergarten vor der Burg werden wir schon von zwei Wanderlustigen erwartet, die mit dem Auto bis hierher gefahren sind. Am Kiosk versorgen wir uns mit Essen und kalten Getränken. Alles geht ruckzuck und das Essen schmeckt gut. Kurz vor unserem Aufbruch füllt sich der Biergarten. Eine Wandergruppe besetzt die Hälfte der Tische. Es sind ca. 40 Personen. Ob da das Wandern noch Spaß macht?
Vom Parkplatz aus fährt dann ein Teil unserer kleinen Gruppe mit den beiden Autos zurück. Zu viert wollen wir aber zurückwandern. Es geht Richtung Landenloh und kurz vorher links einen Grund zur Pulvermühle abwärts. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Cafe Krems.
Mittwoch
Am Mittwoch haben wir uns die Burg Rabeneck vorgenommen. Es ist schon interessant, dass es in einer Entfernung von ca. 4 km eine Burg Rabeneck und eine Burg Rabenstein gibt. Da haben sich früher die alten Rittersleut bestimmt öfter mal vertan und sind zur falschen Burg geritten.
Wir wissen aber genau, wo es heute hingehen soll. Entlang der Wiesent wandern wir flussabwärts bis zu einem kleinen Wasserkraftwerk. Der auf unserer Karte eingezeichnete Weg nach Köttweinsdorf lädt nicht zum Aufstieg ein. Es ist eine steile Schneise mit einem Pfad durch das immer noch sehr nasse Gras. Über eine Forststraße erreichen wir trockenen Fußes unser Mittagsziel. Der Biergarten befindet sich in einer Streuobstwiese, wo gerade das Fallobst zusammengerecht wird. Im Schatten der Obstbäume nehmen wir unser sehr leckeres Mittagessen ein. Weiter geht es dann über ein kleines Stück Straße bis zum Waldrand. Nachdem wir uns kurz auf der Karte orientiert haben, ist der richtige Weg zur Burg gefunden. Am Frankenländer Schacht vorbei, erreichen wir den Parkplatz von der Burg Rabeneck. Die Burg ist in Privatbesitz und heute nicht geöffnet. Dafür kann die Kapelle unterhalb der Burgmauer besichtigt werden. Ein Teil der Gruppe entscheidet sich für den Steilabstieg direkt unterhalb der Burg. Wir laufen am Zeltplatz Waldesruh vorbei und kommen direkt bei unserer Pension heraus.
Donnerstag
Der heutige Morgen ist wolkenverhangen und es regnet. Wir verschieben unseren Starttermin auf elf Uhr. Mit mehreren Autos fahren wir nach Pottenstein. Dabei lassen wir ein Fahrzeug unten im Ort stehen. Alle anderen fahren die steile Burgstraße hoch, bis deren Ende kurz vor einem Schulungsheim. Von hieraus laufen wir zu einem neuen und modernen Aussichtsturm. Über 150 Stufen erklimmen wir die Plattform. Wir haben eine gute Aussicht, bei etwas grauer Bewölkung.
Unsere Weg führt uns nun ins Püttlachtal. Dabei kommen wir an dem Großen Hasenloch vorbei. Diese Höhle ist ein Felsloch von 15m Tiefe und man muss am Eingang eine 2m hohe Wandstufe überklettern, wenn man in das Innere gelangen will. Das Wetter wird ständig besser und so wandern wir bei Sonnenschein im Püttlachtal bis Pottenstein. Im Brauereigasthof Mager wird eingekehrt. Bei bestem fränkischen Bier und Hausmannskost zu fränkischen Preisen genießen wir unsere Mittagspause. Danach haben wir noch den Aufstieg zur Burg vor uns. Wir gehen ein Stück durch den Ort und biegen bald rechts in einen steilen Weg ab. Schon während des Aufstieges haben wir einen schönen Blick über Pottenstein. An der Burg werden wir bereits von den Wanderlustigen erwartet, welche den Aufstieg mit Hilfe des unten abgestellten Autos schneller bewältigt haben.
Freitag
Am heutigen Freitag fahren bereits drei Familien nach Hause. Verschiedene Termine stehen an und verkürzen so ihre Frankenwoche. Nach der Verabschiedung der Heimfahrer wandert unsere reduzierte Wandergruppe von Doos aus das Aufseßtal hoch. Es ist ein flaches Seitental der Wiesent. Nach zwei Kilometern kommen wir an der Kuchenmühle vorbei und sehen zu unserer Freude, dass diese heute geöffnet hat. Wir laufen aber noch weiter Richtung Aufseß. Nach der Überquerung einer Straße gelangen wir zu der Brotzeithütte, wo eine Rast eingelegt wird.
Am Wegesrand macht ein Bauer zusammen mit seinem Sohn Holz. Es ist Borkenkäferholz. Wir unterhalten uns eine lange Zeit mit ihm. Hier wird nicht das inzwischen wertvolle Holz kreuz und quer im Wald liegen gelassen. Wenn Borkenkäfernester entdeckt werden, werden die entsprechenden Bäume gefällt und sofort aus dem Wald entfernt. Wir können nur hoffen, dass der Bauer so seinen Wald retten kann, damit es nicht so schrecklich aussieht, wie in unserer Sächsischen Schweiz.
Auf gleichem Weg gehen wir wieder zurück und kehren in der Kuchenmühle ein. Zwei Wanderlustige sitzen bereits im Gastraum. Sie sind mit dem Auto hierher gekommen.
Gerade als wir wieder aufbrechen wollen, geht ein großer Regenschauer nieder. Wandern mit oder ohne Schirm ist nun die Frage? Aber so schnell wie der Regen gekommen ist, war er auch wieder weg. Trocken gelangen wir zu unseren Autos zurück.
Sonnabend
An unserem letzten Wandertag zeigt sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Direkt von der Pension aus starten wir Richtung Hubenberg. Der Wanderweg verläuft zwischen den beiden Dörfern Heroldsberg und Saugendorf. Nach paar kleinen Regenschauern treffen wir zur Mittagszeit am Gasthaus Polster ein. Ein schöner gemütlicher fränkischer Landgasthof, der trotz des schlechteren Wetters gut besucht ist. Im Garten sitzt eine größer Gruppe von jungen Leuten, die sicher am Nachmittag zur Kirchweih nach Gösseldorf gehen wollen. Als es wieder stärker mit Regnen anfängt, wird einfach die Sonnenjalousie etwas ausgefahren und alle sitzen im Trocknen.
Nachdem wir unsere Plätze geräumt haben, sind sie sicher in die Gasstube umgezogen.
Unseren Rückweg legen wir über Saugendorf. Dort entscheiden wir uns dafür, nicht nach Gösseldorf zu gehen, denn die Kirchweih beginnt an diesem Samstag erst gegen 17 Uhr. Wir laufen direkt zur Pension und gönnen uns letztmalig ein schönes Stück Torte vom Kuchenbüffet.
Am Sonntag
ist unser Abreisetag. Eine schöne Wanderwoche in der Fränkischen Schweiz geht zu Ende. Das Quartier, das Cafe Pension Krems, war bestens und kann nur empfohlen werden.
Das Ende einer Herbstfahrt bedeutet zugleich der Beginn der Planung für das nächste Jahr.
Mal sehen wo es da hingeht?
Auch unser Gäste von den Bergfreunden haben einige Fotos beigesteuert.
Berg Heil
Gästefotos